Einatmen, ausatmen. Ausdehnen, zusammenziehen. Das sind die Grundprinzipien, vom kleinsten Teilchen bis zum Universum. Der menschliche Körper ist eine taktile Maschine, die Informationen aufnimmt und Feedback gibt. BLOWUP orientiert sich dabei an dem Begriff der Goffman'schen Blase, der menschlichen Persönlichkeit und deren Interaktion mit seiner Umwelt ( Erving Goffman – Wikipedia ).
BLOWUP entstand aus der Überzeugung heraus, dass Identitäten in dieser Welt friedlich nebeneinander existieren können. Zwischen den BLOWUP Formen entsteht eine Art von Kommunikation durch Luft, sich aufblasen, sich sanft Raum nehmen und anlehnen an andere Formen. Die mobile, sich an die jeweilige Umgebung anpassenden Formen (4x4x4m) erzeugen eine Art ständiger Diskurs zwischen Widerstand und Nachgeben. BLOWUP schafft eine Welt, einen Kosmos, in dem die Besucher*innen Erfahrungen machen mit sich Anlehnen, aber auch mit sanftem Druck zu behaupten. BLOWUP thematisiert damit wie ist ein Überleben in spätkapitalistischen Gesellschaften möglich? Wie ist es mit Druck und Verletzungen umzugehen? BLOWUP versucht, das eigene Erleben ernst zu nehmen, zu teilen und als Erfahrung anzunehmen. Die drei den Raum versperrenden Luftblasen sind selber auch verletzlich, haben Narben und Nähte wie eine Haut.
Das Kollektiv Wegelagerer will in Zukunft mit der Aktion BLOWUP vermehrt öffentliche Räume wie Parks, Kreuzungen, Parkplätze und Einkaufszentren bespielen und reist immer mit den Velos an. Als Kunstschaffende wollen wir die Ökologie in die Gleichung der Ökonomie mit einbeziehen. Die Frage des Wachstums als System was zwangsläufig zum Aussterben der Menschheit und zum Zusammenbruch unserer Zivilisation führen wird, gilt es zu hinterfragen – BLOWUP will ein finales BLOWUP unseres Planeten mit BLOWUP verhindern.
Kollektiv Wegwarte: Stephan Bruelhart, Andi Hofmann, Michael Roggli